Nachdem der Verein “Pumptrack Sursee” am 10. Juni 2024 offiziell darüber informiert hat, dass die Stadt Sursee dem Verein eine Fläche von 2’200m² beim Schulhaus St. Martin zur Verfügung gestellt hat, ging Anfang Juli 2024 eine Petition bei der Stadt Sursee gegen den geplanten Pumptrack ein. Etwa 200 Personen haben diese Petition unterzeichnet. In der Petition wurden zahlreiche Gründe aufgeführt, die gegen den Bau des Pumptracks beim Schulhaus St. Martin in Sursee sprechen. Wir sind jedoch klar anderer Meinung und haben nicht nur deshalb den Kontakt zur Bevölkerung gesucht, um Bedenken, Ängste und Bedürfnisse zu klären und, soweit diese nicht bereits in der Projektplanung berücksichtigt wurden, zusätzlich aufzunehmen.
Der Verein “Pumptrack Sursee” war deshalb an den Abenden des 3. und 10. Juli mit einem roten Info-Zelt an der Ecke des Kunstrasenplatzes St. Martin präsent, wo der Pumptrack letztlich gebaut wird. Zahlreiche Gespräche mit Befürworter:innen sowie betroffenen und nicht betroffenen Anwohner:innen konnten geführt werden – einen gemeinsamen Nenner konnte jedoch in den kritischen Gesprächen leider nicht gefunden werden. Deshalb und weil wir die kritisierten Punkte der Gegnerschaft ernst nehmen und berücksichtigt haben oder entkräften können, haben wir entschieden, unsere Argumente gegen die Bedenken und Ängste zu veröffentlichen und darzulegen:
- IN SURSEE FEHLT ES NICHT AN MANNIGFALTIGEN BEWEGUNGSMÖGLICHKEITEN
Der Verein “Pumptrack Sursee” widerspricht. In Sursee gibt es viele Schulhaus-Spielplätze und ganz viele private Spielplätze. Öffentliche Spielplätze sind eher rar und teilweise nicht mehr in gutem Zustand. Die Errichtung des Velopärkli Neufeld im Neufeld-Quartier zeigt eindeutig, wie wichtig weitere, frei zugängliche Bewegungsflächen für die Stadt Sursee und ihre Anwohnenden sind.
Ausserdem stellt ein Pumptrack nicht nur ein Spielplatz für Kinder dar, er ist zudem auch für die Jugend oder Erwachsene eine attraktive Sportanlage die zu Trainingszwecken genutzt wird und damit zu körperlicher Aktivität und Gesundheit der Bevölkerung beiträgt.
- DER STANDORT BEIM SCHULHAUS ST. MARTIN IN SURRSEE IST UNGEEIGNET
Ganz im Gegenteil. Der Pumptrack soll auf einem Areal entstehen, welches sich bereits in einer Zone für öffentliche Zwecke befindet. Und dies erfüllt der geplante Pumptrack beim Schulhaus St. Martin: Die Parzelle 1362 ist im Bau und Zonenreglement der Gemeinde Sursee als Zone für “Schul-, Sport- und Freizeitanlagen” verankert. Es muss keine Umzonung stattfinden. Ausserdem ist es ein erklärtes Ziel des Vereins “Pumptrack Sursee”, ein niederschwelliges, gut zugängliches Bewegungsangebot für die gesamte Bevölkerung zu schaffen. Die Pumptrack ist von ganz Sursee aus sehr gut erreichbar. Durch die Schule in der Nähe sind auch Sicherheitsvorkehrungen bezüglich Verkehrsunfällen etc. bereits getroffen. Kinder und Jugendliche können den Pumptrack viel besser und vor allem sicherer erreichen, als wenn dieser irgendwo in der Industrie in der Nähe von Autobahn und Schwerverkehr angesiedelt wäre.
Die Schule St. Martin und mit ihr ihre Lehrpersonen können die Anlage als zusätzliche Schulsportanlage im Rahmen des Sportunterrichts nutzen und dadurch Koordination, Ausdauer und Kraft mit ihren Schüler:innen fördern.
Und last but not least können für Infrastrukturen wie bspw. sanitäre Anlagen zwischen dem FC Sursee, der Schule und dem Verein Pumptrack Sursee Synergien genutzt werden.
- GRÜNE WIESE WIRD VERBAUT
Die Wiese wird derzeit als Monokultur (Weizen/Dinkel) landwirtschaftlich genutzt. Die Absicht des Vereins “Pumptrack Sursee” ist die Errichtung einer biodivers gestalteten Fläche mit Sand/Kies, Totholz, verschiedenen Gräsern, Blumen, Sträuchern und je nach Budget sogar (Hochstamm-)Bäumen. Auch Wasserpfützen werden vorgesehen. Dies soll in Zusammenarbeit mit Fachpersonen geschehen. Dadurch entsteht ein Mehrwert für die Ökologie gegenüber dem heutigen Zustand, auch wenn ein Teil der Fläche versiegelt wird.
- LITTERING
Wie auf jedem Sportplatz und Spielplatz sind geeignete Massnahmen zu treffen, um ein Littering zu unterbinden. Aus Erfahrung von anderen Pumptracks ist Littering in der Regel kein Problem. Littering ist verboten und kann auch zu Anzeigen führen. Der Verein “Pumptrack Sursee” duldet kein Littering auf dem Pumptrack und sorgt mit geeigneten Abfallbehältern für die gerechte Entsorgung von Abfall.
- PARKPLATZ- UND VERKEHRSSITUATION
Der Verein “Pumptrack Sursee” möchte den Nutzerfluss vom Märtplatz zum Pumptrack hinleiten/hinführen. Dies soll durch eine Beschilderung klar ausgewiesen werden. Ausserdem wird auf der Homepage ein Video aufgeschaltet, welches den Zugang vom Märtplatz her aufzeigt. Die Besuchenden werden angehalten, die offiziellen Wege zu nutzen. Parkmöglichkeiten sind auf dem Märtplatz vorhanden.
Gleichzeitig unterstützt der Verein eine Zufahrtsbeschränkung im Rahmen eines Fahrverbots mit Ausnahme für Zubringerdienst in die Obstgarten- und Carl-Beck-Strasse. Der Verein “Pumptrack Sursee” wünscht sich hier auch von der Stadt Unterstützung, die Zufahrt zu beschränken. Dabei ist zu beachten, dass das Projekt von Alfred Müller mit rund 280 Wohnungen ungleich einen Mehrverkehr bedeutet, als dies durch einen Pumptrack mit wenigen gleichzeitigen Besuchenden passiert.
Grundsätzlich ist der Pumptrack ideal gelegen, so dass Besuchende mit dem Fahrrad oder ähnlichem Anreisen können. Wäre der Pumptrack ausserorts, würde das ein Mehrverkehr aufgrund von Anreisen mit dem Auto verursachen.
- LÄRMBELASTUNG PUMPTRACK
Die Lärmbelastung ist ernst zu nehmen und auch dem Verein “Pumptrack Sursee” ein Anliegen. Deshalb wurde der Pumptrack bereits etwas anders orientiert – er wurde entgegen der ursprünglichen Planung um 90 Grad gedreht. Damit wird mehr Abstand zu den Anwohnenden geschaffen, was die Lärmimmissionen deutlich reduziert. Weiter ist geplant, die in Wohnnähe gelegenen Kurven so auszubilden, dass diese einen Lärmwall bilden.
Es wird ein Lärmschutzgutachten im Rahmen der Baubewilligung erstellt. Vorprüfungen zeigen, dass die Vorgaben der Lärmschutznorm auf die betreffenden Grundstücke mit ESII problemlos eingehalten werden. Weiter unterstützt das Betriebs- und Nutzungskonzept mit Nutzungszeiten und einem Verbot von Musikanlagen den Lärmschutz.
Auch ist ein Pumptrack nicht vergleichbar mit den Lärmemissionen wie beispielsweise dem Skatepark Sursee hinter dem Businesspark Sursee. Wir empfehlen sämtlichen Pumptrack-Gegner:innen einen Besuch auf den Pumptracks in Schöftland, Schüpfheim, Ebikon oder Hergiswil, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass ein Pumptrack eine relativ ruhige Sportanlage ist.
- ZUSÄTZLICHE LICHTBELASTUNG
Es existieren Ängste, dass der Pumptrack – wie beispielsweise der Kunstrasenplatz des FC Sursee – durch starke Strahler ausgeleuchtet wird und so die Anwohnenden in ihrer Lebensqualität einschränkt. Dies ist und wird auch in Zukunft nie der Fall sein. Die Jahreszeiten und mit ihnen das Sonnenlicht entscheiden über die Betriebszeiten des Pumptracks. Wenn kein Tageslicht mehr vorhanden ist, soll der Pumptrack auch nicht mehr benutzt werden.
- WERTMINDERUNG DER EIGENHEIME
Der Verein “Pumptrack Sursee” kann sich nur schwer vorstellen, dass eine Wertminderung von Eigenheimen das Resultat wäre, sollten diese in der Nähe eines Pumptracks stehen. Ganz im Gegenteil: Gemäss Immobilienbewerter “Wüest & Partner” sind bei Immobilien in der Nähe von vielfältiger Infrastruktur (Verkehrsanbindungen, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und Freizeiteinrichtungen wie Sportanlagen, etc.) Wertsteigerungen zu erwarten, da sie das Lebensumfeld positiv beeinflussen und massgeblich zur Attraktivität eines Quartiers beitragen. Der Verein geht also davon aus, dass das Quartier Hofstetterfeld nur an Attraktivität und Wert gewinnen wird, wenn der Pumptrack erst einmal steht. Nicht zuletzt auch deshalb, weil wir mit der sorgfältigen Planung des Pumptracks, unter Berücksichtigung der Bedenken von Anwohnenden, potenzielle negative Auswirkungen minimieren und fürs ganze Quartier und die Gemeinde positive Effekte erzeugen.
- INFORMATION DER BEVÖLKERUNG
Bemängelt wurde zudem von Petition-Führenden die Kommunikation der betroffenen Anwohnerschaft. Diese Kritik weisen wir als Verein “Pumptrack Sursee” entschieden zurück, denn…
der Botschaft der Gemeindeversammlung vom 04. März 2024 (Punkt 7.6 Pumptrack) konnte entnommen werden, dass die Gemeinde das Projekt unterstützt und der Interessengemeinschaft (= Verein “Pumptrack Sursee”) für die Realisierung am nordöstlichen Ende der Parzelle Landfläche zur Verfügung stellt.
Am 25. April 2024 hat die Stadt der Interessensgemeinschaft in einer Absichtserklärung das Landstück schriftlich zugesichert. Ab diesem Zeitpunkt hat sich dann der Verein “Pumptrack Sursee” gebildet. Ebenso arbeitete der Verein seither engagiert und vertieft an der Detailkonzeption der Pumptrack-Anlage. Stand heute (15.07.2024) existiert noch kein finaler Plan wie die verschiedenen Strecken des Pumptrack auf der Fläche der 2’200m² aussehen wird. Lediglich die Fläche, die Ausrichtung sowie der Zugang ist endgültig geklärt – und auch da bestanden lange Zeit noch Abhängigkeiten vom Ausgang der kommunalen Abstimmung vom 09. Juni 2024 zum Sonderkredit für die Erweiterung der Primarschule St. Martin. Danach machte die öffentliche Kommunikation über Medien, Webseite und die Sozialen Medien durch den Verein “Pumptrack Sursee” erst Sinn. Deshalb ging unsere Kommunikation am 10. Juni 2024 raus.
Und nicht nur aufgrund der eingegangenen Petition haben wir uns als Verein entschieden anfangs Juli zwei Info-Abende abzuhalten und haben dazu das ganze Quartier mit einem Brief angeschrieben und eingeladen. Ziel war es, die Bevölkerung miteinzubeziehen, sich auszutauschen, über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren, sowie Ängste/Bedürfnisse aufzunehmen um die in der finalen Ausgestaltung der Anlage berücksichtigen zu können. Das Angebot wurde rege genutzt und es fanden viele Gespräche statt.
Am 21. August 2024 ist zudem eine weitere, öffentliche Infoveranstaltung in der Aula St. Martin geplant. Da wird dann der breiten Bevölkerung das Konzept im Detail vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt präsentieren wir die genaue Streckenführung, das Gestaltungskonzept, das Kostendach sowie das Partnerschaftsdossier. Wir freuen uns auch da wieder auf zahlreiche Interessentinnen und Interessenten und um ihnen dann das Resultat unserer bisherig, leidenschaftlich und ehrenamtlich geleisteten Arbeit zu präsentieren.
Hey, vielen Dank für eure bisherige Arbeit. Einfach Top. Meine Kinder und ich freuen uns riesig auf den pumptrack (ja auch wir sind direkte Anwohner, Gebürtige soorser)